Tag der Familie

Begleitung über den Tod hinaus Zum Tag der Familie – Selbsthilfeklausur der Eltern im Haus der Kinderhospizarbeit

Olpe – „Begleitung im Leben, im Sterben und über den Tod hinaus“: Dies ist ein Versprechen, dass der Deutsche Kinderhospizverein (DKHV e.V.) den Familien, deren Kinder lebensverkürzend erkrankt oder bereits verstorben sind, gibt. Die Familien und ihre Bedürfnisse stehen im Mittelpunkt der Arbeit des DKHV e.V., wie kürzlich bei der fünften Selbsthilfeklausur der Eltern im Haus der Kinderhospizarbeit in Olpe. In der eineinhalbtägigen Veranstaltung tauschten sich Eltern, deren Kind lebensverkürzend erkrankt oder verstorben ist, über ihre Lebenssituation aus.

„Wie oft habe ich mir gewünscht, dass es bei uns im Haus leiser ist, dass Ruhe herrscht. Jetzt, nach dem Tod meines Sohnes, wird mir erst bewusst, wie unbeschreiblich laut Stille sein kann“, sagte die Mutter eines verstorbenen Sohnes im Rahmen der Selbsthilfeklausur. Worte, die nah gehen. Worte, die nur andere Eltern verstorbener Kinder wirklich nachvollziehen können. „Die Begleitung von Familien nach dem Tod des Kindes durch die Kinder- und Jugendhospizarbeit“ war eines der Themen, über den die Eltern gemeinsam mit Hubertus Sieler, Ansprechpartner für Familien im DKHV e.V., sprachen.

„Nach dem Tod des Kindes bricht sämtliche Unterstützung für die Familien weg: Der Kinder-Pflegedienst kommt nicht mehr, Aufenthalte in stationären Einrichtungen sind nicht mehr möglich, die gesetzliche Förderung der Krankenkassen für die ambulante Hospizbegleitung des Kindes entfällt, der komplette Alltag verändert sich massiv – aber gerade jetzt hat der weitere Kontakt zu den Familien einen besonderen Wert und geht über eine Trauerbegleitung hinaus“, erläutert Hubertus Sieler. Daher haben die Familien weiterhin einen festen Platz im Deutschen Kinderhospizverein e.V., ihre Bedürfnisse werden sowohl in der ambulanten Arbeit als auch bei Angeboten der vereinseignen Kinderhospizakademie mit einbezogen. „Unsere Erfahrungen sollen Antrieb für die Kinder- und Jugendhospizarbeit sein. Wir wollen unseren riesigen Erfahrungsschatz weitergeben und die Kinder- und Jugendhospizarbeit mitgestalten. Die Selbsthilfeklausur tut uns gut“, sagte Udo W., Vater von zwei gestorbenen Kindern.

Ergebnisse, Gedanken und Erfahrungen wurden auf kleinen farbigen Quadraten notiert, die zum Abschluss zu einem großen bunten Quadrat zusammengeführt wurden. „Was brauchst du?“ ist hier zu lesen oder „Individuelle Ansprüche der Familien“: „Auch wenn unser Sohn Lars vor nunmehr schon 26 Jahren gestorben ist, so bin ich immer noch froh, als Mitglied im DKHV e.V. Gemeinschaft zu finden“, unterstrich Iris K.. Das Quadrat wurde abschließend den ehrenamtlich tätigen Vorstandsmitgliedern Margret Hartkopf, Petra Stuttkewitz und Andreas Müller sowie der Geschäftsführung Petra Kiwitt und Marcel Globisch symbolisch übergeben und ziert nun den Eingangsbereich des Hauses der Kinderhospizarbeit. Die weiteren Themen der Selbsthilfeklausur, die ebenfalls in dem Quadrat zu finden sind, waren die Herausforderungen in der pflegerischen Versorgung sowie die Lebenswelten von Geschwistern aus Sicht der Eltern.

Die Begleitung von Familien über den Tod ihres Kindes mit lebensverkürzender Erkrankung hinaus finanziert der Deutsche Kinderhospizverein e.V. zu 100 Prozent aus Spenden. Weitere Informationen zu Hubertus Sieler, seinen Begleitungs- und Unterstützungsangeboten, zu weiteren Veranstaltungen für Familien oder einfach zur Kontaktaufnahme findet man unter www.deutscher-kinderhospizverein.de.

 

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